Publikumsveranstaltung
Was Sie schon immer über Freies Wissen wissen wollten
Wissenschafts- und Technik-Show
Am Samstag, den 16. September 2006
von 14-17:30 Uhr (mit Pause von 15:30-16:00)
Columbia-Halle Berlin
Freies Wissen ist all überall. Das Internet beruht auf freier Software. Die freie online Enzyklopädie Wikipedia kann sich mit der Britannica messen. In der Wissenschaft gehört das Austauschen von Forschungsergebnissen traditionell nicht nur zum guten Ton, sondern auch zur Wahrheitsfindung. Menschen haben schon immer zusammengearbeitet, um gemeinsame Ziele zu verfolgen. Dass sie das auf der ganzen Welt verteilt und dennoch intensiv und kontinuierlich tun können, ist möglich geworden dank der digitalen Revolution, dank des Internet, dank Informatik. Dass es möglich wird, effizienter zu arbeiten und zu kommunizieren, sollte uns in den Turbokapitalismus der Informationsgesellschaft katapultieren. Doch woher kommt mit einmal all das freie Wissen? Es mutet geradezu märchenhaft an, dass jemand, die ihr Wissen verschenkt, reich belohnt wird. Dass immer mehr Menschen die Freiheit ihrer geistigen Arbeit wichtig ist – nicht unbedingt frei von Kommerz, aber doch frei zugänglich und frei nutzbar – gibt Rätsel auf. Die Wissenschafts- und Technik-Show „Was Sie schon immer über Freies Wissen wissen wollten" lädt Sie ein zu einer spannenden Reise durch ein wundersames Land, in dem die Verhältnisse auf dem Kopf stehen. Wieso verschenken hochqualifizierte Informatiker ihre Arbeitskraft und wie bezahlen sie ihre Brötchen? Wenn alle an einem Lexikonartikel mitschreiben können, wie kann da je etwas Vernünftiges entstehen? Wenn deutsche Wissenschaftler ihre Ergebnisse ungeschützt und frei zugänglich veröffentlichen, schadet das nicht dem Standort? Freie Kooperation hört sich toll an, wie kann ich mitmachen? Lust auf Informatik bekommen? Dann hat die Show ihr Ziel erreicht.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Konferenz „Wizards of OS 4. Information Freedom Rules" statt. Die zweimal anderthalb Stunden richten sich an ein breites Publikum, primär von 16-25 Jährigen. Im Anschluss bieten Stände von Projekten in der Columbia-Halle die Gelegenheit, Kontakt aufzunehmen und bei Interesse gleich mitzumachen. Dieser Programmteil ist kostenlos zugänglich und wir auf Deutsch abgehalten.
Durch das Programm führt eine einschlägige Moderatorenpersönlichkeit wie Ranga Jogeshwar (WDR: Quarks & Co) oder Wolfgang Back, der zusammen mit Wolfgang Rudolph im WDR Computerclub die Nation durch die zwanzig prägenden Jahre der Informationsgesellschaft geführt hat.
Wie bei seinen berühmten Vorbildern im Fernsehen gibt es ein kurzweiliges Programm, Gespräche mit Experten und Protagonisten freier Wissensprojekte, Videoeinspielungen und vor allem Handfestes. Praktische Demonstrationen machen komplexe Zusammenhänge anschaulich.
Z.B. könnte eine Berliner Singer-Songwriterin eine neue Komposition uraufführen und den Song mit freier Software aufnehmen, die von ihrem Entwickler erläutert wird. Dann geht es ans Lizenzieren: Projektgründer Lawrence Lessig erklärt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Creative Commons Optionen. Schließlich will die Künsterlin ihr Werk der Welt zugänglich machen. Das Internet Archive bietet dafür kostenlosen und zukunftssicheren Online-Platz. Projektgünder Brewster Kahle zeigt ihr, wie es funktioniert.
Die genaue Auswahl der Themen richtet sich nach der Verfügbarkeit von für dieses Format geeigneten Gesprächspartnern und nach der Möglichkeit, anschauliche Darstellungen zu inszenieren, die über Vortrag und Folienprojektion hinaus gehen. Mögliche Beiträger sind:
- Wolfgang Coy, Humboldt-Universität, Institut für Informatik: Freies Wissen dank Informatik
- Maximilian Metzger, CERN, Genf: „Show Source": Das World Wide Web, woher, wohin?
- Jutta Horstmann, Co-Autorin des "Linux Usability Reports 2003", Berlin: Ist GNU/Linux für der jedermann?
- Kurt Janson, Vorsitzender Wikimedia e.V., Berlin: Von Null auf eine Million Artikel in fünf Jahren -- wie die vernetzte Weltbevölkerung der Encyclopedia Britannica Konkurrenz macht.
- Armin Medosch, Autor Freie Netze, London: Wie funktionieren freie Funknetze? Wie kann ich mitmachen? (Mit Demonstration: Cven Wagner)
- Björn Hartmann, Chef des NetlabelsTextone, Berlin: wie verschenkt man Musik und verdient trotzdem Geld damit?
- NN, BBBike, Berlin: Freie Geodaten: Spaß beim Fahrradfahren
- Benny Härlin, Berlin: Information kann man nicht essen. Aber unser Essen besteht auch aus Information. Wie in der Software setzt sich eine Bewegung dafür ein, dass Saatgut frei bleibt von Patenten und von Gentechnik.
Für diesen Teil der WOS 4 wird die Kooperation mit einem Sender oder einer Produktionsfirma angestrebt. Es wird ein von der Konferenz separates Produktionsteam dafür eingerichtet.
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